16.11.08

Maria Luise Weissmann: Karneval des Unbeschwingten

Karneval des Unbeschwingten

Ach, ich war mir ganz entlaufen,
Tanzte fremd im fremden Land
Und sie wollten mich schon taufen:
Einer doch den Namen fand,

Der mich rief, wie sie mich nannten
Damals, einst, vor langer Zeit...
Und ich wußte: sie erkannten
Unter dem gemalten Kleid

Doch den Fremdling, der verblieben,
Nun sich selber unbekannt.
Sein verstoßnes Herz zu lieben
Stand er rot an einer Wand.

– Maria Luise Weissmann (1899-1929)

Ein suggestives und rätselhaftes Gedicht einer Autorin, von der ich anlässlich dieses Gedichts zum ersten Mal hörte. Weiteres bei wortblume.de.

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